Habe ich schon mal einen Eintrag so betitelt? Egal. Jedenfalls liegt mein heutiger Start- und Endpunkt ziemlich auseinander. Ich habe Strecke gemacht.

Ich muss hier die Straße des Heiligen Antonius bei Šibenik, die ich gesten vorschnell einfach als „See“ bezeichnete, noch einmal hervorheben. Das Beitragsbild jedenfalls ist eben jenes Stück „bella Kroatia.“ Wenn ihr mal die kroatische Küste entlangfahrt – macht Station und spaziert rum. Man hat hier – mit EU-Geldern – einen wunderbaren Spazierpark entlang der Küstendurchfahrt angelegt, die alle paar Schritte neue Naturperlen und historische Gemmen offenbart. In meinen paar Stunden hier habe ich gesehen:

  • Eine Hafenfestung aus dem 19. Jahrhundert
  • Kiesstrände mit Miesmuscheln und glasklarem Wasser
  • Eine jugoslawische Marinebasis, Drehort der ersten größeren kroatischen Spielfilmkomödie („Wie der Krieg auf meine Insel kam“)
  • Eine Erimitage/Höhlenkirche
  • Zahlreiche seltene Pflanzen, die einen salzgehalt zwischen Meer und Fluss brauchen.
  • Fossilien im Kalkstein
  • Einen deutschen Torpedo-Boot-Tunnel durch die Küstenfelsen.
Torpedoboot-Tunnel gefällig?

Besucherzentrum und Toiletten waren zu, aber im Sommer ist das sicherlich ein Hotspot für schöne Sommernächte. Mückenschutz nicht vergessen.

Danach bin ich gefahren – lange. Mir war danach. Irgendwie bin ich jetzt an dem Punkt, wo ich näher nach Hause will.

Eventuell hängt mir die Dubrovnik-Episode noch in den Knochen.

Über ganz Kroatien hängen dicke graue Wolken. Aber dann, 100 Kilometer hinter Zadar, nach einem Tunnel: Sonnenschein!

Slowenien – an der Grenze kontrolliert man mich mal wieder. Bus. Könnte ja voller POCs sein, die ich schmuggele. Ey, Leute, das ist eine EU-Grenze, ich will endlich mal reisen, ohne ständig an überkommenen Nationalgrenzen Station machen zu müssen!

Die Menschheit war schon mal weiter.

In dieser Ecke weißt du dann plötzlich nicht mehr so genau, wann du nach Italien reinrutscht. Jetzt bin ich im Land wo die Zitronen blühn, und zwar in vertrautem Terain.

  1. War hier die Isonzofront. Also die äußerst heiße Ecke bei Triest, wo sich Italiener und Österreicher etliche sinnlose Schlachten geliefert haben. Ich wandere am Spätnachmittag gleich noch ein paar ziemlich gut erhaltene gemauerte Gräben ab und fühle mich instant an St. Mihiel, südlich von Verdun, erinnert. Bilder:
  2. Google Maps, das selbst in Albanien ok funktionierte, kackt wieder komplett ab, sieht Straßen, wo nur Gebüsch ist, lotst mich auf Feldwege und in überwucherte Sackgassen, Pfade, die definitiv ein „Befahren verboten“ – Schild haben, sprich: Italien-Google, das gute alte Sicherheitsrisiko für dich und dein Fahrzeug.

Aber ich kann hier wieder mein Bastard-Italienisch aus Sizilien auspacken. Ich sitze jetzt zwischen den Frontlinien auf einem sehr großen, Komplett leeren Wanderparkplatz. Die Sonne ist gerade untergegangen, der Himmel ist klar. Noch etwa eine Woche bis aufgrund der Regenfront in Europa alles voller Moskitos sein wird, aber nein: Nicht heute Abend.

Könnte schlechter sein.

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