Alter Hippie mit Bus (Update 1)

Endlich WiFi! Nicht, dass ich den Netzanschluss in den vergangenen 6 Tagen vermisst hätte. Aber meine treue Follower-Crowd (so 20 Leute geschätzt) bekam keine Updates. Jetzt sitze ich in einem Café in Reims und kann endlich den fleißig produzierten Reisetagebuch-Content hochladen. Ja, ja, ich habe es getan, es gibt nichts mehr zu leugnen und ich …

Alter Hippie mit Bus

Ja, ja, ich habe es getan, es gibt nichts mehr zu leugnen und ich ziehe das jetzt auch durch. Nichts mehr zu verlieren, halb zwölf auf der Doomsday-Uhr, Apocalypse Now, Tod oder Freiheit. Ich habe einen VW-Bus angemietet. So, jetzt ist es raus, alle wissen nun um mein Problem, dann kann man freier darüber sprechen. …

Wenn du bis unten liest wirst du eine Höhle voller Leichen sehen.

Tag 1: Keine Schärpe an der Grenze Es ist totenstill auf der Straße, als ich die letzte Proviantkiste in den Kofferraum wuchte. Aber 4.00 an einem Montag ist ja auch nicht unbedingt die Zeit für meine Nachbarn. Klammheimlich werde ich mich jetzt davon schleichen. Aber dreieinhalb Monate Bad Cannstatt waren jetzt auch genug. Ich weiß, …

Die Erschaffung von Helden

Es ist ein kalter Januartag als ich gegen 9.00 am Sentier de Mémorial aussteige. Das Wasser in den Granattrichtern, die den bois de caures übersähen, ist mit einer schwarzen Eisschicht überzogen. Man muss keine ausgesucht lyrische Person sein, damit einem in den Sinn kommt, dass die Trichter den Augenhöhlen von Schädeln ähneln . Als ich …

Schicksale im Dreck

Wenn man wie ich seit einigen Jahren in die vernarbten Wälder zieht, dann rechnet man bereits mit bestimmten Dingen, die da auf einen warten. Natürlich das Netz der Gräben und das Niemandsland der Trichter; Stacheldraht und Sperrelemente; Blindgänger aller Art; Weinflaschen ganz und in Bruchstücken („Champs de Bouteilles“); Essgeschirr, Rinderknochen, Feldflaschen; Gewehrmunition (ganz oder als …

Into the Night

Protokoll einer Nacht 18:00 Das Lager ist aufgeschlagen. Ich habe den Platz tatsächlich von der Abzweigung von der Bundesstraße gefunden, dort wo es zum zerstörten Dorf Beaumont abgeht am Pfefferrücken entlang, dann kann man rechts in die „Ravin de la Charbonière“ abbiegen, was ich als „Köhlerschlucht“ verstehe. Mein Übernachtungsrucksack ist wesentlich schwerer als mein sonstiger …

Die Sortierung des Schlachtfeldes

Die vier Männer mussten den Lastwagen, einen ausgemusterten Berliet der Landstreitkräfte, an der Kreuzung stehenlassen. Nur noch ein paar traurige Ziegelhaufen und Kellerlöcher zeugten von dem einstmals stattlichen Chateau mit den Spitztürmchen, das der Kreuzung den Namen noch immer den Namen gab. Hinter den Trümmern begannen die französischen Stellungen. Als sie durch den zerschossenen Wald …

Into the Wild

Ich packe meinen Koffer: Zunächst brauche ich Futter, und zwar hitzebeständiges, für drei Tage, ein großes Vesper und mehrere kleine Snacks: Schüttelbrot, Babybells, Möhrensticks, Radieschen, Trockenobst, harte Eier; Brioche und Peanut-Bars, Müsliriegel, Nussmix in Tüte, Coladosen, eine Tafel Fair-Trade-Schokolade, Kaffeedrinks. Zugegeben: Die Schokolade ist im August mutig. Dann noch Wasser, viel Wasser. Als Nächstes brauche …

Been there – Check.

Natürlich hat man Träume, die man gerne verwirklichen würde. Was habe ich mir also für das eine Jahr ohne berufliche Hundeleine um den Hals vorgestellt? Zum Abhaken oder traurig stehen lassen: Im Westen nichts Neues Ja, meine große Sucht der letzten Jahre: über die alten Schlachtfelder der Argonnen oder der Maas-Höhen streifen, mich in der …